35 Jahre Städtepartnerschaft Neuenrade - Klingenthal
Du bergumkränztes Klingenthal,
Wie oft stand ich auf deinen Höh’n
Und hab’ mit immer neuer Lust
Und neuem Glück ins Tal gesehen!
Diese Zeilen des Heimatdichters Albert Jud sprechen vielen Neuenradern aus dem Herzen – insbesondere jenen, die in den vergangenen 35 Jahren Klingenthal im Rahmen der Städtepartnerschaft besucht haben. Am Samstagmorgen (14.06.) nahmen rund 50 Gäste aus Neuenrade am Festakt im Rathaus von Klingenthal teil. Dort wurden sie herzlich empfangen – inklusive einiger Überraschungen.
Eine Gruppe brachte zwei Sagen aus der Region auf die Bühne: „Der unheimliche Mann mit dem Zaubermantel“ und „Die schwarze Frau“. Mit viel Spielfreude und Lokalkolorit begeisterten die Darsteller das Publikum.
Ulrich Naumann
Für musikalische Stimmung sorgte das Mundharmonika-Orchester „UHU“. Die Mundharmonika – oft unterschätzt – entfaltete unter der Leitung begeisterter Musikerinnen und Musiker ihr ganzes Klangspektrum. Mit Unterstützung einer Rhythmusgruppe und einem Saxophon erklangen Heimat- und Volkslieder, Schlager und Gospel. Das Publikum klatschte begeistert mit.
In ihren Ansprachen betonten Oberbürgermeisterin Judith Sander und Bürgermeister Antonius Wiesemann die Bedeutung der partnerschaftlichen Verbindung – insbesondere zwischen den Menschen beider Städte. Natürlich wurden auch Gastgeschenke ausgetauscht: Der Neuenrader Bürgermeister überreichte symbolisch ein gerahmtes Foto einer Fläzbank aus seiner Stadt – das Original wird per Spedition geliefert. Sie soll ihren Platz unter dem Baum finden, der zum 20-jährigen Jubiläum der Partnerschaft gepflanzt wurde.
Eine pfiffige Überraschung hatte auch die Gastgeberin vorbereitet: Jeder Gast erhielt eine sogenannte „Partnerschaftsflasche“ – eine Flasche mit zwei Likören (Bitter und Kräuter), die dank zweier separater Verschlüsse nebeneinander abgefüllt sind. Eine raffinierte Idee aus dem vogtländischen Tüftlergeist.
Städtepartnerschaften leben vom Engagement der Menschen – damals wie heute. Ein besonderer Dank gilt daher den Organisatoren in beiden Städten, die über Jahrzehnte Begegnungen und Austausch ermöglicht haben. Für Josef und Maria Brockhagen war es die letzte von ihnen geplante Fahrt – damit endet ein Kapitel, aber nicht das Buch der Städtepartnerschaft.
Ulrich Naumann